Der Umgang mit traumatisierten Kindern stellt Betreuende und Fachkräfte vor große Herausforderungen. In vielen Fällen zweifeln Mitarbeiter*innen oder Pflegeeltern an ihrer eigenen Kompetenz: Warum können sie keine emotionale Nähe zum Kind aufbauen? Warum scheint das Kind unerreichbar, und warum reagiert es in einer Weise, die oft unverständlich und schwer zu bewältigen ist?
Ein Szenario, das in vielen Einrichtungen und Pflegefamilien immer wieder vorkommt, könnte wie folgt aussehen:
„Es lief doch gerade alles so gut. Das Kind zeigte Fortschritte, die Schule lief besser, und wir hatten das Gefühl, es fängt sich. Und dann – ein Rückschlag von heftigster Art. Niemand versteht mehr, was passiert ist“. Sie fragen sich vielleicht: „Was hätten wir anders machen können? Wie können wir das Verhalten des Kindes verstehen? Was müssen wir tun, um dem Kind zu zeigen, dass es sich trotz seiner Traumatisierung und der überall lauernden Trigger an Regeln halten kann?“
Die Belastung wächst – nicht nur im Kind, sondern auch bei den Mitarbeiter*innen bzw. Pflegeeltern. Es wird einfach zu viel für alle Beteiligten. Vielleicht wird ein erneuter Wechsel angestrebt, weil das Kind nicht mehr tragbar erscheint. Doch gerade in solchen Momenten stellen sich viele Fragen: Was passiert, wenn es keinen weiteren Platz mehr gibt? Was können wir noch tun, um die Entwicklung zu fördern und Bindung und Beziehung aufrechtzuerhalten?
Es ist völlig verständlich, dass auch professionelle Fachkräfte und Pflegeeltern an ihre Grenzen stoßen und mit persönlichen Enttäuschungen oder Frustrationen kämpfen. Diese Gefühle entstehen oft unbewusst, aber sie sind menschlich und können zu inneren Konflikten führen, die den Umgang mit traumatisierten Kindern erschweren.
Traumafachberatung kann Ihnen helfen, die Ursachen solcher Herausforderungen besser zu verstehen und praktikable Lösungen zu entwickeln.
In Vorträgen und Kurz-Workshops vermittle ich Ihnen wertvolle Kenntnisse über frühe Traumatisierungen und deren Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung und das Verhalten von Kindern. Sie reaktivieren Ihr intuitives Wissen darüber, was Kinder WIRKLICH brauchen – und erfahren, warum die Anwendung dieses Wissen, die Not des Kindes auf Dauer wenden kann. Uns allen ist aber sicher klar, dass es Geduld, Vertrauen und viel liebevolle Hinwendung zum Kind braucht. Wenn wir an Martin Bubers Aussage „Der Mensch wird am Du zum Ich“ denken, dann ist es sehr bedeutsam, eine Vision von dem Kind zu haben. Dann wird auch deutlich, wie wichtig die Arbeit an der Beziehung mit dem Kind ist, denn nur Kinder, die wir in ihrer Verletzlichkeit wahrnehmen und verstehen können, werden wir mögen und unterstützen. Bleibt das Verhalten für uns unergründlich, kann es schnell passieren, dass wir in einer Art Gegenübertragung zum Kind wütend, verzweifelt und hoffnungslos werden. Bei all dem ist aber natürlich ebenso bedeutsam, dass diese emotionalen Reaktionen von uns allen, die mit Kindern arbeiten, Aufmerksamkeit, Verständnis und Wertschätzung erfahren.
Wenn Sie an einem Vortrag für Pflegeeltern interessiert sind, nehmen Sie bitte Kontakt zu mir auf.
Aber auch ein zu starres Regelwerk im Umgang mit diesen Kindern muss auf der Grundlage eines kompetenten Traumawissens reflektiert werden. Diese neu gewonnene Perspektive ermöglicht Ihnen einen anderen Umgang mit den Kindern – weil Sie mehr Verständnis für das Kind entwickeln. Im besten Fall erleben Sie aber auch Ihre eigene Kompetenz neu und Ihre Frustration über die Möglichkeiten, das Kind zu erreichen, nimmt unter guten Umständen ab. Es werden wertvolle Methoden und Interventionen vermittelt, die den Kindern helfen, sich selbst zu verstehen und mit den Auswirkungen des Traumas besser umzugehen. Langfristig kann das Kind lernen, sich mit anderen Menschen und mit sich selbst sicherer zu fühlen.
Wenn sich das Verhalten eines Kindes durch einen Rückschlag plötzlich und dramatisch verändert, biete ich auf Wunsch unmittelbare Unterstützung. Gemeinsam entwickeln wir Maßnahmen, die helfen sollen, das Kind zu stabilisieren und den Mitarbeiter*innen Sicherheit zu geben.
Traumafachberatung bedeutet auch, das Team oder die Pflegefamilie zu stärken. Raum zu geben, eigene Gefühle von Überforderung oder Enttäuschung zu reflektieren und zu bearbeiten. Wie können das Team oder die Pflegeeltern dazu beitragen, dass sie insgesamt wieder handlungsfähiger werden und die Belastung einzelner Teammitglieder oder eines Pflegeelternteils abnimmt und somit das gesamte Team bzw. die ganze Pflegefamilie von der Beratung profitiert?
Ein traumatisiertes Kind braucht vor allem Sicherheit. Diese muss regelmäßig und kontinuierlich gegeben sein, damit das Kind Vertrauen entwickeln kann. Man sagt, dass Vorhersehbarkeit Sicherheit schafft. Deshalb braucht das Kind klare Strukturen und eine Umgebung, die ihm hilft, die Welt und sich selbst besser einzuschätzen. Das Kind braucht aber auch eine ehrliche und nachhaltige Beziehungsarbeit, die ohne Beschämung auskommt. Dies gilt für alle Verhaltensweisen, die das Kind selbst nicht kontrollieren kann, weil es im Überlebensmodus auf eine äußere Belastung reagiert.
Wichtig ist, dass die Maßnahmen und Vorgehensweisen immer auf das einzelne Kind zugeschnitten sind. Nur so kann das Kind die Unterstützung erhalten, die es braucht, um Vertrauen aufzubauen, stabil zu werden und sich weiterzuentwickeln.
Veränderung, Wachstum und Heilung von Traumata brauchen Zeit und die richtigen Ansätze. In einer Traumafachberatung können Sie lernen, die richtigen Schritte zu erkennen und zu gehen, um mit den Auswirkungen von frühen Traumatisierungen kompetent umzugehen.
Sollte Sie die Möglichkeit von Traumafachberatung ansprechen, freue ich mich über Ihre Kontaktaufnahme. Wenn Sie also mögen, lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, was für Sie als Einrichtung, als Team oder als Pflegefamilie nötig ist, um Ihren Kindern mit frühen Traumatisierungen in ihrer Entwicklung „passgenau“ zu fördern.