Trauerbegleitung

Trauer, wer kennt es nicht, dieses Gefühl, das uns den Atem raubt und den Körper lähmt. Die Leere, die sich im Körper ausbreitet und Seele und Geist verdunkelt. Die Bedeutung, die der Verlust für unser Leben hat, bestimmt die Tiefe des Schmerzes, den wir empfinden.

Verluste verlangen uns viel ab. Der Tod eines geliebten Menschen, der Verlust einer erfüllenden Arbeit, das Sterben eines liebgewonnenen Haustieres, mangelnde Gesundheit, aber auch Kränkungen und Ausgrenzung können erschreckendes Leid auslösen, das in seiner Schwere für Außenstehende manchmal nicht nachvollziehbar ist. All das sind unsichtbare Wunden, die unsere Aufmerksamkeit und Fürsorge brauchen.

Schmerz, Trauer und Leid sind zutiefst individuelle Erfahrungen. Kein Mensch gleicht dem anderen und jeder Mensch trauert auf seine Weise.

Alle Lebensbereiche sind betroffen

Trauer wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus, zeigt sich seelisch, körperlich und geistig. Und weil uns dieses Gefühl so umfassend ergreifen kann, werden im Ernstfall unsere Überlebensstrategien für uns aktiv. Dieser Schutz ist ein natürlicher Impuls, der tief in uns verankert ist. Wie schützt uns der Körper?

Im Schmerz, egal welcher Natur er ist, verschließt sich unser Körper zunächst. Das geschieht nicht bewusst. Unser Nervensystem sorgt dafür, dass wir vor einem ZUVIEL an Schmerz geschützt werden. Das kann auf sehr unterschiedliche Art geschehen, so z.B. durch Anspannung oder Erschlaffung der Muskeln und oft auch durch eine Art Abwenden von der Welt, indem viele Trauernde sich sozial zurückziehen. Zu Beginn der Trauer ist all das NOT-WENDIG (im Sinne von „die Not wenden“). Wir wissen intuitiv, was wir brauchen und die Kraft der Selbstregulierungsfähigkeit ist in jedem von uns tief verankert.

Was ein Trauerprozess braucht

Wenn Sie mit anderen Menschen verbunden bleiben, so wie es für Sie gut ist, wenn Sie weiterhin gut für sich sorgen können, was Ihre Grundbedürfnisse betrifft,  seelisch und körperlich, wenn Sie wissen, dass Trauer ihre Zeit braucht und Sie ihr diesen Raum ermöglichen, dann sind Sie gut auf Ihre Trauer-Zeit eingestellt. Früher oder später merken Sie vielleicht, dass sich die Trauer verändert hat und sich neue Lebenskraft in Ihnen Raum verschafft.

Zur Trauer gehören auch noch andere Gefühle. Wir alle wissen, dass das Weinen den Schmerz aus dem Körper spült und die Wut sich über den einschneidenden Verlust ausdrücken will.

Trauer ist auch ein körperlicher Vorgang, der erlebt und wahrgenommen werden will. Aber Trauer braucht noch mehr. Gemeinschaft, Verbindungen, Begegnungen, Rituale und einen Ausdruck für all die ungesehenen und oft verdrängten Gefühle. Vielleicht sogar die Wut darüber, dass wir uns von einem Verstorbenen im Stich gelassen fühlen, obwohl wir wissen, dass es nicht so ist.

Wenn sich langsam wieder etwas öffnet

Wenn die Trauer und die dazugehörigen Gefühle sowie die Schutzbedürftigkeit mit der Zeit nicht weniger werden, suchen Sie sich Unterstützung. Schwere Trauer wird sich nie ganz auflösen. Aber vielleicht bauen sich die emotionalen Wellen nicht mehr so stark auf und  flachen schneller wieder ab. Damit das geschehen kann, sorgen Sie für gute Verbindungen, Begegnungen und Alltagsrituale. Sollte sich das schwierig gestalten, könnte es hilfreich sein, wenn  Sie sich einer Selbsthilfegruppe anschließen oder ein Trauercafé aufsuchen, die inzwischen fast überall zu finden sind.

Manche Trauer braucht vielleicht noch etwas mehr. Oder Sie finden nicht den notwendigen Rahmen für Ihre persönliche Trauer. Wenn das bei Ihnen der Fall ist, freue ich mich, wenn Sie Kontakt zu mir aufnehmen.

Ihren Schmerz kann ich Ihnen natürlich nicht nehmen, auch wenn es sicher Momente gibt, in denen man sich das wünscht. Was ich Ihnen anbieten kann ist ein sicherer und gehaltener Raum für Ihre Empfindungen, Gefühle und Bedürfnisse. Das ist völlig unabhängig  davon, um wen oder auch was Sie trauern. Wenn Sie einen großen Verlust erleben, Arbeit, Gesundheit, das geliebte Haustier beerdigen mussten und es immer noch sehr vermissen, dann hat dieser Schmerz ein Gewicht.

Die Kraft der Rituale

Persönlich und auch durch meine beruflichen Erfahrungen habe ich die Kraft der Rituale kennen und schätzen gelernt. Rituale helfen nicht nur dabei, uns den Alltag zu strukturieren. Wenn wir einen würdevollen Rahmen vorbereiten, können tiefe Gefühle ausgedrückt werden, wir können durch Rituale Übergänge gestalten, z.B. etwas Vergangenes verabschieden und Neues willkommen heißen.

Rituale würdigen Verstorbene oder einen anderen persönlichen Verlust und bringen Trauernde wieder mit sich selbst in Verbindung. Wenn diese Rückverbindung erfolgt, ist ein großer Schritt getan. Sicher, das Leben ist bei einem schweren Verlust nie mehr das, was es mal war. Doch, wenn Sie sich erlauben, dass das Leben für Sie gut weitergehen darf, finden Sie vielleicht Wege, auf denen Sie wieder Erfüllung finden werden.

Selbstfürsorge

Achten Sie in jedem Fall gut auf sich. Sorgen Sie dafür, dass Sie wohltuende Gemeinschaft erleben und sich im Alleinsein mit guten Erfahrungen versorgen. Dafür eignen sich Waldspaziergänge gut, weil sie uns wieder mit der Natur verbinden. Aber Sie haben Ihre eigenen Vorlieben. Folgen Sie ihnen und vielleicht bemerken Sie nach einiger Zeit, dass Sie sich körperlich, seelisch und geistig wieder lebendiger fühlen.

Wenn Sie eine Trauerbegleitung wünschen, freue ich mich über eine Kontaktaufnahme.

Für Ihren weiteren Weg wünsche ich Ihnen in jedem Fall von Herzen alles Gute.