Selbstwertschätzung

Unendliche Weiten und unergründliche Tiefen eröffnen sich uns, wenn wir ihm ehrlich begegnen: unserem Selbstwert.

Ein stabiles Selbstwertgefühl ist wie ein starker, nährender Boden, der uns trägt und uns die Freiheit gibt, uns auszudehnen und zu wachsen. Unser Selbstwertgefühl gibt uns auch die Weite, uns in unserer ganzen Größe zu entfalten und zu gedeihen. Mit unserem Selbstwertgefühl im Gepäck unserer Seele sehen wir uns mit voller Aufmerksamkeit und klarem Blick, ohne Scham und Verlegenheit. Ein starkes und stabiles Selbstwertgefühl lässt uns auch unsere Grenzen akzeptieren. Ganz selbstverständlich schiffen wir mit ihm durchs Leben, ohne Gefahr zu laufen, durch Selbstüberschätzung oder ständigen Vergleich mit anderen den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Im Spiegel der eigenen Wertschätzung

Die Grenzen der Welt schüchtern uns nicht ein, wenn unser Selbstwertgefühl mit aller Kraft bei uns ist. Ganz im Gegenteil. Wir sind neugierig und interessiert, neue Grenzen zu entdecken und zu erfahren, was in uns steckt.

Von Natur aus wollen wir uns auch in uns selbst geborgen fühlen und uns mit Weisheit und Fülle verbinden. Wenn wir unseren Wert erkennen und uns in unserem „so gewachsen sein“ annehmen, öffnen sich Räume, in denen wir wahrhaftig und unserem Wesen entsprechend leben können. Das heißt nicht, dass wir uns unserem Wachstum verschließen. Gibt es Handlungsbedarf im sozialen und persönlichen Bereich, nehmen wir diese Herausforderungen in der Regel im Vertrauen darauf an, dass es uns bald wieder besser gehen wird.

Mit einem lebendigen und gesunden Selbstwertgefühl fühlen und begegnen wir dem Leben in all seinen emotionalen, sinnlichen, mentalen und sozialen Herausforderungen. Wir mögen uns selbst und haben in der Regel eine reiche Innenwelt, in der wir uns mit Schutz, wohltuenden und stärkenden Gedanken und Fantasien und guten Gefühlen umgeben. Aber auch die Außenwelt spiegelt oft wider, wie wir uns innerlich erleben. Wir sind umgeben von Menschen, denen wir vertrauen und die uns vertrauen.

Entweder man hat’s oder hat‘s nicht?

Selbstwertgefühl ist jedoch keine Eigenschaft, die aus sich selbst heraus entsteht, im Sinne von „man hat’s oder man hat’s nicht“. Das Selbstwertgefühl lebt und wächst durch verschiedene Faktoren, die miteinander interagieren. Dazu gehören

Selbstakzeptanz
Selbstrespekt und Grenzen
Positive Selbstwahrnehmung
Erfolge und Erfüllung
Anerkennung und positive Rückmeldungen
Innere Werte und Überzeugungen
Resilienz und Selbstmitgefühl
Beziehungen und soziale Verbindungen

Das Selbstwertgefühl lebt letztlich von einer gesunden Mischung aus innerer Akzeptanz, sozialem Feedback und der Fähigkeit, sich selbst in schwierigen Lebenssituationen weiterhin wertzuschätzen.

Wenn wir diesen Prozess im Alltag vernachlässigen, indem wir das Bewusstsein für unsere Grenzen und unsere Würde verlieren oder uns diese nehmen lassen, z.B. durch Mobbingprozesse, kann es sein, dass unser Selbstwertgefühl uns eines Tages sagt: „Wenn du dich nicht um mich kümmerst, verlasse ich dich“.

Wie schon im Beitrag unter dem Reiter Systemisches Coaching: „Ab und zu Innehalten und Bilanz ziehen“ möchte ich Sie auch mit diesem Text einladen, ein bewusstes Bündnis mit Ihrem Inneren, in diesem Fall mit Ihrem Selbstwertgefühl, einzugehen.

Was stärkt das Selbstwertgefühl und was hält es gesund?

Nutzen wir dazu die Metapher einer gefüllten seelischen Schatzkammer. Eine gut gefüllte Schatzkammer des Selbstwertgefühls erkennen wir an einer weitgehenden emotionalen Zufriedenheit und Wohlbefinden im Alltag, an einer guten körperlichen Verfassung, an der Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, sich aber auch abwenden zu können, wenn wir das Gefühl haben, dass uns dieser Kontakt nicht gut tut.

Weitere Fragen, die uns helfen zu klären, wie es um unser Selbstwertgefühl bestellt ist, können sein:

Sind unsere Grenzen brüchig oder können wir uns durch sie schützen?
Haben wir unseren festen Platz im Leben?
Erleben wir uns als Teil von etwas, z.B. einer Familie, einer Partnerschaft, einer Gemeinschaft, einer Freundschaft oder gar als Teil eines größeren Ganzen?
Was und wie denken wir über uns selbst?
Wie reden wir mit uns selbst?
Pflegen wir einen guten Umgang mit anderen und erwarten wir auch einen guten Umgang mit uns selbst?
Was tun wir für uns selbst und unsere Bedürfnisse?

Wenn Sie bei der Beantwortung dieser Fragen ein gutes Körpergefühl haben, wünsche ich Ihnen einen erfüllten und bereichernden Alltag, sei es privat oder beruflich.

Sollten Sie an der einen oder anderen Stelle eine Instabilität feststellen, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.

Es muss nicht gleich eine längerfristige Beratung oder Therapie sein. Manchmal reichen auch kurze Interventionen wie „Emotionale Erste Hilfe“ oder „Kurzzeit-Hypnotherapie“. Schon in ein bis drei Sitzungen können Sie (sofern nicht ein sehr sprunghaftes, schwankendes Selbstwertgefühl oder ein Trauma im Hintergrund stehen) zu mehr Stabilität finden und im besten Fall eine neue Kraft in sich entdecken.